Mit Ulli Kamp durch das Ostvest

Oktober 2024 - Herbstbeginn...

... saure Gurkenzeit? Nicht ganz. Etwas geht immer. Aber man merkt, die warmen Zeiten sind erstmal vorbei.

 

Mit den verbleibenden Resten kann man aber auch leben. Immerhin kamen mir noch zwei Schmetterlinge vor die Linse. Ein Waldbrettspiel am Rundweg Stimberghöhen und ein Admiral, der wohl kurz vor seiner Abreise nach Süden stand, besuchte mich am Fenster. Unsere Gartenteichlibellen sind verschwunden. Aber auf dem Weg in den Esseler Bruch in Höhe des Regenrückhaltebeckens Lindenstr. OE konnte ich noch ein Pärchen (wbl. braun, ml. rot) blutrote Heidelibellen fotografieren. Die Bestimmung der Heidelibellen ist nicht so richtig einfach, wir haben zehn Arten, die sich oft voneinander nur durch Kleinigkeiten unterscheiden (deswegen empfiehlt ein Fachmann und Libellenbestimmungsbuchautor, immer von dem Libellenobjekt drei Fotos zu schießen: eines von vorn, eins von der Seite und eins von oben). Na ja, ich bin oft sehr froh, wenn ich von mancher Libelle mal  EIN gescheites Foto erwische. Die Tiere sind sehr agil und wenden im Flug auf der Stelle. Von wegen drei Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln....

 

Und dann sah ich auf der alten Zechenbahntrasse in OE-Speckhorn in der Nähe der neuen Halde erst einen fliegenden und dann in einer Scheune in der Nähe der Bio-Station einen laufenden vorzüglichen Mäusejäger. Und beide Tiere befanden sich wohl im Jagdmodus. Es war ein Mäusebussard, unser häufigster Greifvogel und eine niedliche Hauskatze, die aber wohl genau erkannt hat, warum eine Katze in einer Scheune oder davor viel Spaß haben kann.

 

Letztendlich sieht es wiederum von der alten Zechenbahntrasse aus gesehen zwischen dem Regenrückhaltebecken Oer und der Feuerwehr Oer so aus, als bilde sich da ein neuer Teich in der Feldflur. Ich fürchte aber, bei viel Sonne und wenig Regen bleibt von dem Jungteich wohl wenig über.

 

 

Ulrich Kamp, 29.10.24

 

Was es im September zu sehen gab

Große Heidelibellen am Gartenteich in OE

 

Es ist auch sehr schön, wenn der eigene Garten gute Tiermotive für Fotos hergibt. An einem unserer Gartenteiche haben sich seit einigen Wochen große Heidelibellen, und zwar zwei Weibchen (braun) und zwei Männchen (kräftig rot) eingestellt, die in der Nähe der Wasserfläche ansitzen und für Ruhe und Ordnung (auch für die Dezimierung der Stechmücken) sorgen.

 

Witzig finde ich, dass zwei Männchen sich mit etwa 2 m Abstand voneinander im Teichbereich ohne Probleme dulden, kommt aber ein Weibchen und das wachhabende Männchen ist vor Ort, gibt es sofort per dominanten Anflug einen Platzverweis, der auch befolgt wird. Sind die Männchen nicht da, können die "Mädels" ruhig mal am Teich "Wache schieben"...

 

Allerdings wird die Libellensaison jahreszeitlich bedingt in Kürze beendet sein. Und nächstes Jahr sind  hoffentlich neue Libellen auf dem Teich - und neue Teichwächter. Im Frühsommer sind übrigens schon seit Jahren Pechlibellen zur Stelle. Pechlibellen und Heidelibellen schlüpfen aber wohl zu verschiedenen Zeiten, nie sah ich diese Arten zusammen.

 

Ulrich Kamp September 2024

 

 

Eichhörnchen auf der landwirtschaftlichen Fläche von NABU-Sprecher Andreas Breuckmann an der alten Zechenbahntrasse in Oer.

 

Der landschaftlich reizvolle Spazier- und Radweg wird von den "Eingeborenen" auch Philosophenweg genannt. Dort hat NABU-Sprecher Andreas Breuckmann seit Jahren ein Stückchen Land in Besitz und nutzt es im Sinne des Naturschutzes. Wenn NABUS (so wie ich) auch dort mal her spazieren, schauen sie auch mal kurz auf dem Breuckmann-Besitz, ob alles in Ordnung ist.

 

Natürlich war alle i. O., aber Andreas B. passt dort nicht allein auf. Denn schon kurz nach dem Betreten des fremden Grund und Bodens waren zwei niedliche und zutrauliche Eichhörnchen zur Stelle und beobachteten GENAU, was ich denn so dort beäugte.

 

Ruhe gab es erst, als ich das Territorium der Eichhörnchen verließ. Beide saßen einträchtig in einer Birke und beobachteten meinen Abzug.

 

Na, da hat Andreas B. mal Glück gehabt. Wer solche Aufpasser hat, muss sich vor nichts fürchten.

 

Ulrich Kamp 9/2024

 

                                                      Schmetterlinge ...

 

 

 

Wer blühende Pflanzen im Garten hat, hat auch regelmäßig Schmetterlinge zu Besuch. Bei uns im Garten ist der Schmetterlingsflieder (buddleja) ein magisches Ziel für Tagpfauenauge, Admiral u. Co. Aber auch Rosen, Rhododendron usw. haben gute Besucherquoten. Den Admiral habe ich an einem Kirschbaumstamm abgelichtet, die Tagpfauenaugen (einer Ober- und einer Unterseite) auf Blüten.

 

Das Waldbrettspiel habe ich im Esseler Bruch bildlich eingefangen, es war ganz vernarrt in eine große rote Nacktschnecke. Tja, die  "Geschmäcker sind verschieden",  es gibt bunte Schmetterlinge, die sich sogar sehr gern auf Exkremente setzen...

 

Zum Schmetterlingsleben gehört auch Leben und Tod, der sehr plötzlich durch Fressfeinde eintreten kann. So habe ich sowohl vor unserer Haustür als auch auf dem Gartenweg Flügelteile von einem Tagpfauenauge gefunden, die eindeutig  auf einen Fressfeind (Singvögel z.B.)  hindeuten. Ich habe selbst schon gesehen, wie sich Schmetterlinge im Kurvenkampf einem tödlichen Zugriff entziehen und leider auch, wie ein Rotkehlchen einen gefangenen Schmetterling am Flügel in ein Gebüsch gezerrt hat ...

 

Ein Beispiel habe ich im Urlaub in Kroatien in Dubrovnik fotografiert. Dort, wie auf dem gesamten Balkan, lebt der Segelfalter, er ähnelt unserem schönen - aber leider seltenen - Schwalbenschwanz. Ich habe den Segelfalter oft in Kroatien, aber auch in Griechenland, fotografiert. Aber es war nicht ein Exemplar dabei,  dessen eigentlich vorhandenen Schwanzspitzen nicht  abgebissen worden sind (wo sonst sollten diese Spitzen geblieben sein?). Die Falter blieben alle flugtüchtig...

 

 

 

Ulrich Kamp Sept. 2024

 

Greifvögel und Wespennest

 

Wieder im Garten aus dem Sessel am Kaffeetisch heraus entstanden im September bei klarem Himmel zwei Bilder, und zwar von umeinander kreisenden Mäusebussarden und einen Greifvogel, der aufgrund der Höhe des Flugobjekts nicht eindeutig zu bestimmen war.

 

Bei den Mäusebussarden war die Sache klar, im September sind die sich Umkreisenden keine Balzflügler, die sich einander annähern. Im Herbst kreisen die Jungvögel, die sich versammeln, um gemeinsam in den Süden (meistens nach Frankreich) zu ziehen, um dort zu überwintern. Man spricht hier von Teilziehern, weil die Altvögel unter unseren Mäusebussarden bei uns bleiben, die Jungvögel aber gemeinsam in den Süden ziehen und im Frühjahr zurückkehren.

 

Die Lücken, die bei uns entstehen, werden von Mäusebussarden aus dem Norden und dem Osten geschlossen. Es kommen von dort Mäusebussarde zu uns, die vor dem Winter in ihrer Heimat zu uns fliehen, weil unsere Winter milder sind als z.B. in Finnland, Russland oder Schweden. Im Frühjahr fliegen die nördlichen Greilfvögel wieder in ihre Heimat und wir bekommen dafür unsere Jungvögel aus Frankreich zurück.                                                                   

 

Als ich also meinen allein kreisenden - aber relativ schnellen - Vogel sah und fotografierte, dachte ich zunächst an einen männlichen erwachsenen (adulten) Habicht oder an ein adultes Sperberweibchen. Denn diese beiden Vögel sind sich farblich ähnlich und das Habichtmännchen (Terzel) ist zwar deutlich kleiner als ein weibliches Habichtexemplar, aber das Sperberweibchen ist deutlich größer als ihr kleinerer "Ehemann", der auch farblich ganz anders aussieht, so dass man durchaus die beiden Tiere (wbl. Sperber und ml. Habicht adult) verwechseln kann.

 

Also habe ich unsere Vogelexperten dazu befragt und bin für mich zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich um ein Sperberweibchen handeln könnte.

 

Das letzte Bild zeigt vom Rundwanderweg unterhalb des Stimbergs einen Kaninchenbau, der von Wespen als Nest genutzt wird bzw. wurde. Die Wabe war deutlich erkennbar. Für dieses Jahr wird die Wespensaison in Kürze enden und ob im nächsten Jahr dann Wespen wieder dort einziehen werden, ist keineswegs sicher. Bei meiner Aufnahme hat sich keine der anwesenden Wespen in irgendeiner Form aggressiv gezeigt.

 

Ulrich Kamp, 30.09.24

 

Entdeckungen im August

Die kleinen Teiche zwischen NSG Horneburger Busch und Horneburger Schloss

 

waren am 25. August d. J. mein Ziel. Es ging mir wie eigentlich dort immer zu diesen Jahreszeit um Amphibien und vorzugsweise um die an den kleinen Teichen (eher zurzeit wasserarme Tümpel) lebenden Libellen, die die über und in der Nähe der Teiche fliegenden Insekten dezimieren.

 

Auf meinem Fußweg zum NSG (Naturschutzgebiet) Horneburger Busch entlang der Horneburger Str. auf O-E-Gebiet begegnete mir eine auf dem  Weg krabbelnde grünliche Raupe mit einem hellblauen Fühler und gelber Mundspalte (sah jedenfalls für mich so aus). Ich kannte die Raupe nicht, also habe ich sie fotografiert und dann am Abend drei Bücher gewälzt und auch im Internet gesucht - ohne Erfolg.

 

Ich habe dann NABU-Freundin Ulrike Tyroff angemailt mit Bild und hatte ruckzuck die Antwort. Es handelt sich um die Raupe des Lindenschwärmers, ein Nachtfalter also. Dann habe ich nochmals meine Literatur durchsucht und siehe da, der Lindenschwärmer als Raupe war da zwar abgebildet, nur er sah meiner Raupe nur ähnlich (und grünliche Raupen gibt es leider viele bei uns).                                                       

 

Als ich von der Nordseite des Busches kommend die beiden Teiche erreichte, fiel mir sofort der laut rufende Grünspecht auf, den ich auch beim letzten Besuch nebst einem Sperber dort gehört, aber nicht gesehen habe. Macht nichts, zum ersten unteren Teich, wenig Wasser, viel Schilf und viele größere Libellen. Nach und nach fotografierte ich jeweils eine sitzende blutrote Heidelibelle und eine große feminine Heidelibelle (noch nicht ausgefärbt).

 

DIE Zugabe schlechthin für mich war ein Schmetterling, den ich bisher zwar schon - wenn auch selten - flüchtig gesehen, aber noch nie fotografiert hatte. Er thronte auch auf einem Halm und ließ sich gutmütig ablichten - es war ein großer Eisvogel (Name dieses Schmetterlings offensichtlich von dem schönen fliegenden Edelstein aus der Vogelwelt entliehen). Damit war der Tag schon für mich gerettet.

 

Am oberen kleinen Teich habe ich mir erst die auch am unteren Teich vorhandenen Herbst -Mosaikjungfern angesehen. Leider waren mehrere ml. Exemplare an beiden Teichen und Männchen dieser Art verteidigen ihr Revier sofort - d.h. man jagt sich mit hoher Geschwindigkeit um und über den Teich. Von daher nur ein gelungenes Foto und ca. 50 gelöschte - weil verwackelte - Bilder. Aber immerhin.

 

Der obere Teich hat mich überrascht. Als ich dort nach Libellen schaute, plumpste es vor mir im Wasser, dann hat der "Leiter des Froschkonzerts" mal kurz hintereinander dreimal laut vorgequakt - und dann war es laut wie im Fußballstadion der Frösche, wenn die Heimfrösche angreifen. QUACK, QUACK, QUACK... wie können in so einem kleinen Tümpel so viele Frösche sein, die so einen Krawall inszenieren können. Irgendwann hat dann schlagartig das Gebrüll der Frösche aufgehört und es war wieder Ruhe im Karton (bis der Froscheinpeitscher seine Mannen wieder animiert, mal laut zu sein). Ob ich den Froschanführer oder nur einen Mitschreier fotografiert hatte, ist mir unklar geblieben.

 

Also hier gehe ich natürlich wieder hin, es lohnt sich.

 

Spaziergänge im Juli

Schmetterlinge mit dem Buchstaben C, Käfer mit Punkten, Feldpflanzen mit dem Namen  Bienenfreund...

 

Auf diesen bunten und relativ großen Falter,  der auch im Frühjahr schon zu sehen war(wenn auch relativ selten),  habe ich lange gewartet. Oft treten diese Falter in Massen auf, das hängt auch vom Wanderverhalten (von Osten nach Westen) ab. Nun ja, wer im Garten einen Schmetterlingsflieder  (Buddleja) angepflanzt hat, bekommt nicht nur regen Besuch von div. Weißlingen, dem Admiral, dem Tagpfauenauge,  Bläulingen und Waldbrettspiel,  sondern auch im Juli von den sog. C-Faltern. Die Oberseite des Falters ist orange mit dunklen Flecken, die Unterseite der ersten Generation ist hellbraun, die zweite Generation ist an der Unterseite fast schwarz. Die Flügel sind stark zerklüftet.

 

Beide  Generationen haben an der Flügelunterseite ein Erkennungs-(Marken-)Zeichen, nämlich den Buchstaben C, klein, weiß und gut zu erkennen. Die Oberseite dieses Falters habe ich auf dem heimischen Schmetterlingsflieder fotografiert, die Unterseite zeigte mir ein C-Falter der 2. Generation (schwarze Unterseite)  im NSG Horneburger Schlosswald.

 

 

Klein, nützlich bei der Schädlingsbekämpfung und farblich sowie bei den namensgebenden Punkten äußerst variabel: Der Erzfeind der unbeliebten Blattläuse und je nach Art auch anderer auf  Pflanzen siedelnden  Parasiten - der 2-3-4 usw.-Punkt- Marienkäfer. Mein Käfer aus der OE. Haard war schwarz und hatte vier Punkte. Ein Blick ins Internet eröffnete mir sowohl bei den Punkten und auch den Farben der Käfer (rot, schwarz, braun usw.) ungeahnte Möglichkeiten. Wird eine Pflanze (z.B. ein Schmetterlingsflieder) von Blattläusen heimgesucht, sendet die Pflanze eine Botschaft (Geruch?) an Tiere, die helfen sollen. Und schon sind sie da, die Marienkäfer und räumen unter den Blattläusen auf. Sie haben nämlich die Parasiten "zum Fressen gern".

 

 

Das letzte Bild aus Datteln-Hagem nahe der alten  Zechenbahnlinie zeigt "fast" ein Lavendelfeld oder so ähnlich.  Es handelt sich aber um eine Pflanze, die von den Landwirten nach der Ernte großflächig ausgesät wird. Sie macht sich sehr nützlich, nicht umsonst führt die Rainfarm-Phazelie neben der Bezeichnung Büschelblume auch den Namen "BIENENFREUND". Also summt und brummt es auf diesem Feld, weil eifrige Honigbienen dort Nektar sammeln und zum Bienenstock bringen,  Nahrung für den Nachwuchs und Honigernte für den Imker.

 

Wenn das Feld "ausgeblüht"  hat,  werden die Pflanzen als Bodendünger untergepflügt.

 

(Ich kannte die Pflanze bis dato nicht, aber eine Pflanzenapp auf dem Handy half mir bei der Bestimmung weiter).

 

 

 

 

 

Stippvisite im NSG (Naturschutzgebiet) Brinksknappteich in der OE-Haard

 

Der Brinksknappteich ist eigentlich zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Also bin ich im Juli auch dort gewesen. "Tierisch" war der Besuch eine Enttäuschung. Die Libellen flogen ohne Pause außer meiner Kamerareichweite, einige Blässhühner, kein Zwergtaucher, kein Haubentaucher, keine Enten und null Gänse. Selbst die Singvögel haben sich weder körperlich oder stimmlich bemerkbar gemacht. OK, solche Tage gibt es auch...

 

Dafür hat der RVR (der Regionalverband Ruhr betreut die Haard) am Haupteingang ein Schild mit Erklärungen zum Brinksknappteich angebracht. Von meinen Führungen ist mir bekannt, dass gerade der Eingangsbereich nicht so ausgeschildert war, dass Besucher-(innen) oft ganz nah ohne den Zugang zu finden am Teich vorbei gegangen sind, ohne ihn zu erreichen. Das soll jetzt anders sein, jedenfalls am Hauptzugang. Es spricht aber für mich nichts dagegen, auch die Nebenzugänge zum Brinksknappteich  mit Schildern zu versehen.

 

Und eine Neuerung ist dicht am Teich installiert, dort hat nämlich ein kleiner Wasserlauf, der vom Hochmoor kommt und zum Hauptteich führt, einen sog. "Mönch" erhalten, das ist ein kleines Wehr im Bachlauf, mit dem der Zufluss zum Teich reguliert werden kann. Das Ziel ist, nicht das Wasser schnell aus den höher gelegenen Flächen in den Teich zu leiten, sondern die Feuchtigkeit soll möglichst lange in den höheren Gebieten gehalten werden. Der Vorteil liegt auf der Hand, das obere Gebiet bleibt länger feucht - gut für den Wald - und es wird verhindert, dass der Brinksknapp mehr Wasser erhält, ohne es komplett sinnvoll nutzen zu können. (Nur - ganz ohne Regen gibt es auch mit oder ohne Mönch keine Wasserbewirtschaftung).

 

 

 

Der tierischen Jugend gehört die tierische Zukunft

 

und Libellenbestimmung

 

Stellvertretend für X- Tierarten habe ich einen jungen Hasen aus dem Esseler Bruch, ein junges Rotkehlchen aus OE-Speckhorn (Speckhorn-Bürger gibt es sowohl in Marl, in Recklinghausen und in Oer-Erkenschwick, so ist die Bauernschaft aufgeteilt) und eine Jungamsel aus dem heimischen Garten in OE. als Botschafter ausgesucht. Sie sind offensichtlich schon aus dem Hotel Mama entlassen worden und kümmern sich jetzt alleinverantwortlich um ihr Schicksal. Viel Glück dabei, denn es müssen viele Gefahren gemeistert werden und Erfahrung kommt leider von "erfahren". Also Augen und Ohren auf...

 

Beispielgebend sind auch am  eigenen Gartenteich die großen Pechlibellen. Über dem  Teich becircen vier Männchen ein Libellenweibchen - dabei kann nur ein Männchen zum Zuge kommen. Einige Weibchen haben im Gartenteich schon Eier abgelegt, die vermutlich erst im nächsten Jahr den Libellennachwuchs sichern.

 

Und Libellen geben mir trotz viel Hilfe von NABU-Insektenspezialistin Ulrike Tyroff und guter Fachliteratur immer wieder Rätsel auf. Die ml. Pechlibellen am Teich mit dem einen braunen Mädel sind alle blau. Das Paarungsrad bilden aber zwei Exemplare mit grünlichem Brustkorb ...?

 

Was die Fachliteratur dazu sagt: ( Franck-Bruens in "Die Libellen Deutschlands"  Verlag Quelle u. Meyer) Die masc. Libellen sind an der Brustkorbseite je nach Alter! grünlich, türkis bis blau, UND die Weibchen der gr. Pechlibellen treten in fünf typischen Farbformen - 2 unausgefärbt - drei ausgefärbt -. auf, und zwar:

 

a.) rosa bis orange oder

 

b.) Brust grünlich-bräunlich oder

 

c.) Brust violett und hellblau oder

 

d.) Brust olivgrün und braun oder

 

e.) MÄNNCHENFARBIGE Form Brust blau und hellblau.

 

Also einfach zu bestimmen ist irgendwie anders, finde ich. Ich glaube, allein an der Bestimmung der Libellen (denn die anderen Arten sind tws. ähnlich schwierig zu bestimmen) kann ich mich noch auf Jahre abarbeiten.

 

Libellen am Schloss Horneburg

 

Und zwar ziemlich genau zwischen dem Horneburger Schloss und dem großen Teich liegen am Rande des NSG Hroneburger Schlossteich zwei kleinere Teiche, die es aber "in sich" haben.

 

Die Teiche liegen versteckt, werden wenig besucht und beheimaten außer den obligatorischen Fröschen mindestens drei Libellenarten, nämlich die blutrote Heidelibelle, die gemeine Becherjungfer und die blaugrüne Mosaikjungfer. Die Bilder zeigen nur ml. Exemplare.

 

Während die blaue Becherjungfer und die blutrote Heidelibelle gern einmal für die Kamera auf einem Halm landeten, war die große Mosaikjungfer nur auf größere Entfernung bereit, sich zu setzen und ansonsten war die Aufnahme des fliegenden Objekts eine Herkulesaufgabe. Letztendlich sah ich eine Lücke im Schilf, die gern von der Edellibelle mal schnell, mal langsam und sogar ganz langsam mit Standbild durchquert wurde, kurzum - so 30 Bilder konnte ich mal direkt löschen, aber immerhin gab es auch vorzeigbare Ergebnisse (einfacher ist das Fotografieren der großen Libellen, die auch relativ weit entfernt vom Wasser in der Haard auf Waldwegen Insekten jagen, dort, weil die Insekten sich dann auch einmal auf einem Blatt oder Ast setzen).

 

Aber natürlich hat die Fotojagd auf das fliegende Objekt auch seinen Reiz, es ist halt anspruchsvoller, aber wenn das Bild endlich geschossen ist, möchte man sich manchmal selbst die Schulter klopfen...(aber der Spruch, dass die dümmsten Bauern manchmal die dicksten Kartoffeln haben, gilt auch für Tierfotografen).

 

Die Frösche waren da kooperativer. Sie sprangen mit einem Platsch ins Wasser, kletterten auf ein großes Blatt und quakten obendrein und saßen still.

 

Jedenfalls besuche ich die Teiche dieses Jahr noch öfter (mit Kamera). Als Nebenprodukt (ich habe eine Vogelstimmenapp. auf dem Handy installiert) hörte ich direkt neben dem Teich erst aus der Nähe einen Grünspecht - die Stimme kannte ich - und einen Greifvogel, den die App für mich bestimmte. Ganz in der Nähe rief ein Sperber sehr eindrucksvoll. Von den zahlreichen Singvögeln im NSG Schlosswald ganz zu schweigen...

 

Damit ist das Berichtswesen für Juli 2024 für mich abgeschlossen. Weiter geht es Ende August 2024.

 

Was es im Juni 2024 zu sehen gab

Welche Bilder blieben im Juni 2024 bei der Vorstellung übrig,

sind es aber wert, auch vorgestellt zu werden?

 

Es sind Schmetterlinge, die bereits im April im Scharen zur Stelle waren, z.B. der wunderschöne Admiral, das ebenso schöne Tagpfauenauge und der winterharte Zitronenfalter, der wie die beiden Wanderfalter fast ganzjährig fliegt und dank einer besonderen Einlagerung von Glykose im Blut auch im schneereichen Winter draußen fast ungeschützt überwintern kann. Sie haben ein paar Wochen ausgesetzt und sind jetzt wieder zur Stelle.

 

Und das letzte Bild zeigt ein gelenkiges Alpaka, einen Südamerikaner, der heute überall (auch im Ostvest) als Haustier auf der eingezäunten Wiese gehalten wird. Aber auch Haustiere gehören irgendwie beim Tierschutz mit dazu. Sie sind anhänglich, halten die Wiese kurz oder spenden wie die Alpakas ihre Wolle für warme Bekleidung.

 

Bis Ende Juli 2024 verabschiedet sich

 

Ihr Ulrich Kamp vom NABU Ostvest

 

Spaziergang am Dortmund-Ems-Kanal - Start Schiffshebewerk Henrichenburg

 

Vorher ein Blick nach oben, dunkle Wolkenwand - diffuses Licht im Westen. Also Start Schiffshebewerk Parkplatz rechte Kanalseite Richtung Dortmund bis zur ersten Brücke, dann Seitenwechsel und auf der anderen Seite zurück.

 

Vorab: Haubentaucher, Kormorane, Fischreiher, alle nicht zu sehen. Na ja, aber die anderen üblichen Verdächtigen wir Blässhuhn (Küken),  eine am Kanalrandweg schlafende völlig entspannte Stockente (wbl.),  Teichhühner,  Graugänse  entspannt und auf Futter hoffend zwischen den Anglern mit einer wohl ausgebüxten weißen Hausgans sowie eine Graugans, die mich neugierig beäugte und ihre klitzekleinen spitzen Zähne zeigte...Also langweilig war es nicht. Und geregnet hat es wohl erst, als wir wieder in OE waren.

 

 Insekten im Juni 2024 Teil I

 

Im Juni hat die Anzahl der sichtbaren Insekten schlagartig zugenommen. Gerade bei den Libellen hat die Artenvielfalt zugenommen. Gut, dass mir Ulrike Tyroff fast immer mit Rat und Tat bei der Bestimmung zur Seite steht.  Fazit: es gibt eine Anzahl von Singvögeln (unter 1000), aber fast 20.000 Insekten (gezählt habe ich sie nicht, sondern Angaben aus dem Internet übernommen.  Wenn ich allein sehe, dass bei der Heidelibelle so ca. 12 Unterarten vorhanden sind, die sich oft nur in Nuancen (Farben der Beine z.B.) unterscheiden, bin ich froh, dass ich Ulrike T. kenne.....

 

Abgelichtet habe ich in OE. im NSG Stimberghöhen eine Hornisse, ein nicht sonderlich beliebte  Insektenart, die aber eigentlich stechunlustig ist, also zwar laut brummt, aber nur in Notlagen zusticht. Sie zählt zu den streng geschützten Arten. Sie jagd oft allein, lebt aber in Gruppen in Nestern, Baum- oder Erdhöhlen. Gefährlicher ist wohl die neu hinzugekommene Art der asiatischen Hornisse, die größer und als "Bienenfresser" bekannt auch gefährlicher ist.

 

Besonders stolz bin ich auf das Bild der Schlupfwespe (bestimmt von Ulrike T.). Sie flog auf den Stimberghöhen, man konnte sie eher für einen Mini-Hubschrauber oder eine Minidrohne halten.

 

Bei den Libellen befinden sich Bilder der noch unausgefärbten Speerjungfer, einer wbl. Federlibelle, der großen Pechlibelle und der imposanten Blaupfeillibelle ml. (das Weibchen ist gelb-braun). Libellen jagen im Flug kleinere Insekten und verzehren sie auf einem Blatt oder Ast, kleinere Beute wird auch im Flug "gefressen". Libellen haben keinen Stachel, sie können also zwar ihre Beute den Kopf abbeißen, aber nicht Tiere oder Menschen stechen.

 

Den Abschluss machte ebenfalls in der Haard der Aas- oder auch Mistkäfer. Er vergräbt tote Tiere bis Mäusegröße, die er eingräbt und seine Larven in den toten Kadaver  impliziert. Die Jungtiere leben dann praktisch anfangs von ihrer eigenen Geburtsstätte ...Vergraben wird auch Tierkot, oft sieht man, wie sich ein oder mehrere dieser kleinen Bestattungsunternehmer abmühen,  die weit größeren Kadaver oder Kothaufen  zu bewegen.

 

Rundgang alte Fahrt von Datteln nach Olfen und zurück

 

Einen Tag nach dem Spaziergang am Dtmd.-Ems-Kanal war ich dann an der alten Fahrt unterwegs in der Hoffnung, die Tiere zu sehen, die einen Tag vorher am Kanal nicht zu sehen waren. Und ich lag richtig; Kormoran, Haubentaucher, Graureiher, Nilgänse und zwei schöne bunte Schmetterlinge (C-Falter, schöner Wanderfalter mit dem namensgebenden kleinen "C" am Unterflügel und das Waldbrettspiel.  Alles da und bereit, fotografiert zu werden. Die etlichen Weißlinge habe ich auch gern zur Kenntnis genommen, aber auf weitere X-Bilder verzichtet. Ansonsten auch viele Singvögel, die, wenn nicht zu sehen, gut zu hören waren.

 

Nicht so schön war die fast flächendeckend vorhandene Entengrütze auf dem ehemaligen Kanalbett zwischen Datteln und Olfen, leider ein Binnengewässer.  Und da der Eisvogel, der sonst regelmäßig dort zu sehen ist, für die Jagd auf kleine Fische nicht nur über das Wasser hängende Äste, sondern auch klare Sicht auf seine Beute haben muss, war er überhaupt nicht zur Stelle,  kein Flugbild, kein Jagdruf. Na ja, im Winter gibt es dort keine Entengrütze und dann ist der kleine bildhübsche Jäger auch wieder da. Übrigens sah ich auch keine Nutrias, Grund der Abwesenheit bleibt mir verborgen.  Zu viele Besucher können es nicht gewesen sein, es war dort bemerkenswert ruhig.

 

Ein Wanderziel für das ganze Jahr, gern auch mit Trink- oder Esspause in Olfen.

 

Störche und Kanone im Ostvest - im Juni 2024

 

Ja, die Störche haben es nicht nur mir angetan. Gefühlt hat die Art zugenommen und gelegentlich überqueren Störche (wie auch Graureiher und Gänse) sogar unsere Wohnsiedlungen, wobei Anwohner mit Teichen froh und glücklich sind, wenn nicht Storch und Reiher Rast machen und die Zierfische in ihrem Gartenteich vertilgen.

 

Der schreitende Storch marschierte offensichtlich gut gelaunt an der alten Fahrt in Datteln über eine Wiese und pickte auf, was immer ihm gefiel.

 

Storch Nr. 2 - Flugbild - hielt sich zwischen den beiden Windkrafträdern (WKR) im Hochfeld im Grenzgebiet Oer-Erkenschwick /Horneburg auf. Dort wurde ein Zufahrtsweg zum größeren WKR angelegt, der heute von Spaziergängern und Radfahrern benutzt wird. Er verbindet die Straße Hochfeld mit dem Esseler Bruch.

 

Ich bin mir zwar nicht sicher, woher der Storch kommt und wohin er abends fliegt, aber das Storchennest der Fam. Boller liegt in Datteln-Hagem in der Luftlinie geschätzt nur 1.200 m entfernt - für beutesuchende Störche, die Jungvögel zu betreuen und zu füttern haben, keine Entfernung.

 

Den KNALLER schlechthin habe ich mit dem letzten Bild aufgenommen - es ist eine vom Bürger sogenannte „Krähenkanone“,  ein Rohr auf einer Drehlafette - verbunden mit einer Gasflasche und automatisch zeit- und richtungsgesteuert.  Dieses laute Knallgeräusche abgebende Monstrum hat Land und Leute - mitgeteilt über die Lokalpresse - verrückt gemacht.  Jäger schießen, worauf und warum -auf wen? Schützenfest mit Vogelschießen - wo? In zeitlichen Abständen (also wohl eine Zeitschaltuhr)knallte es in verschiedene Richtungen. Der Landwirt hatte sich geoutet, er verschreckt(e)  mit dem Schussapparat Krähen, die seine Ernte gefährden. Und die untere Naturschutzbehörde hat diese Aktion "durchgewinkt".

 

Also alles gut, die Vögel werden nur vergrämt, keiner wird "erschossen“. Aber meines Wissens hatten nur ganz wenige Leutchen diese Knallmaschine mal gesehen. Nun - richtig bedrohlich sieht das Knallgerät nicht aus, aber es erfüllt(e) seinen Zweck an verschiedenen Standorten im Feld und inzwischen haben alle Knallgeschädigten einschließlich der Krähen sich wieder beruhigt.  Also, wer im Feld mal wieder den Schuss gehört hat, sollte schauen, ob er die Ursache an Ort und Stelle sehen kann.

 

Zwei Sichtungen von Blindschleichen in der Oer-Erkenschwicker Haard

 

Und zwar am 04. Juni 2024 an der Westseite des Stimbergs (s. ausführlicher Bericht mit Artenbeschreibung auf dieser Homepage unter Pflanzen und Tiere mit Bild).

 

Damit war aber das Erlebnis  Blindschleichen für mich im Juni 2024 keineswegs beendet. Denn am 19.06.2024, wieder auf dem Rundweg um den Stimberg, diesmal an der Ostseite überquerte eine Blindschleiche vor mir den Weg. Dieses Exemplar war nicht wie Nr. 1 vom 04.06.24 fast schwarz, sondern rotbraun. Mit ein bisschen vorsichtiger Anschubhilfe konnte ich die kleine beinlose Echse (keine Schlange!) veranlassen, den Weg zügig zu kreuzen, denn dort sind auch Radfahrer unterwegs, die während der Fahrt eine Blindschleiche auf dem Weg als Stöckchen einordnen - und überfahren könnten.

 

Der Anschub erfolgte sehr vorsichtig, denn die Echse wirft bei Gefahr einen Teil des Schwanzes ab, das muss ja nun nicht sein, und es funktionierte auch. Die Aufnahmen zeigen die ganze Echse, den Vorderteil mit dem Kopf und lassen uns einen Blick in die Randwegbepflanzung werfen, wo man die Echse gut getarnt nur schwer erkennen kann.

 

Ich bin oft in der Haard und bin natürlich froher Erwartung, wann und wo ich die nächste Blindschleiche sehen werde.

 

 

 

Ulli wandert durch den Mai 2024

Wasservögel im Ostvest

 Naturschutzgebiet Horneburger Schlosswäldchen

 

 

 

Wir haben im Ostvest seit einigen Monaten ein weiteres Naturschutzgebiet erhalten, nämlich das Wäldchen hinter dem Schloss Horneburg. Zwischen dem Schloss und dem Wäldchen liegt ein schmaler Grünstreifen mit zwei kleineren Teichen. Und diese machen jedenfalls für mich den Hauptanreiz für den Besuch aus. Es gibt dort nämlich Libellen (je nach Jahreszeit große und kleine), Frösche nebst Kaulquappen und Insekten.

 

Also habe ich die Teiche besucht (aufgrund der Ortsnähe kann man sehr gut dieses NSG mit den Teichen und dem Storchennest in Datteln-Hagem kombinieren). Es gab Frösche, kleine Libellen und auch mindestens ein auffälliges kleines Insekt, welches den Namen Skorpionfliege führt. Nur - der gefährlich aussehende Schwanz, der der kleinen Fliege wohl den Namen gab, dient nicht zur Verteidigung oder zum Überfall, sondern einzig und allein der Vermehrung. Die Fliege selbst ist für Menschen harmlos.

 

Im Teich waren einige Frösche zu hören und zu sehen, und auch Kaulquappen waren vor Ort. Im Mai waren nur einige wenige Kleinlibellen zu sehen. Aber die Lage ist idyllisch.

 

Sowohl die Pflanzen in den Teichen als auch die Frösche und deren Kaulquappen konnten auf die Platte gebannt werden, dazu noch die Skorpionfliege und einige Libellen.

 

Also klein, aber fein.

 

Nicht bei jedem Spaziergang gibt es eine Erfolgsgarantie für tierische Sehenswürdigkeiten, aber etwas "geht immer". Und der "Weg ist das Ziel....". Na ja, spannender ist es allemal, wenn mal ein Tierchen den Rundgang auflockert.

 

So wie zwei Hasen, als ich vom Storchensitz Boller mal eben durch eine Passage (die Brücke wurde abgebrochen) durch die Felder bis zur Dahlstr. lief. Es ist eigentlich eine erstklassige Gegend für Hasen und deren Nachwuchs. Und so wurden meine Erwartungen erfüllt. Ein Hase lag in Deckung auf dem Feld vor der Passage in Richtung Dahlstr., der zweite Hase kam mir neben einem pflanzlichen Sichtschutz (soll den Blick auf das KW Datteln-IV unterbinden)  entgegen gehoppelt. Also - bestätigt durch einen Jäger vor Ort: die Hasenpopulation scheint dort stabil zu sein.

 

Im Esseler Bruch traf ich an dem Weg "Rittbörden" auf eine Starenkolonie, die sich insgesamt sehr lautstark in den Bäumen am Wegesrand sitzend austauschte. Also die Tiere sind äußerst kommunikativ eingestellt  und treten gern (auch dort) in großen Schwärmen auf, die einen gewaltigen Lärm entfachen können.

 

Da lobe ich mir doch die Singdrossel auf dem Rückweg, die unweit der Lindenstr. ihr Lied vortrug, schön anzuhören und der Piepmatz gut zu sehen und zu fotografieren.

 

An der Lindenstr. sind zu beiden Seiten Rückhaltebecken, und dort hielt sich dann ein Graureiher auf und stocherte nach etwas Tierisch-nahrhaftem  im Boden und auch Wasser herum.    

 

Und bei einem Spaziergang am Wesel-Datteln-Kanal am Bootsanleger unterhalb der Ahsener-Allee-Brücke begegnete mir ein Jungvogel, den ich nicht identifizieren konnte. Das hat dann unser "Orni-Spezialist"  Klaus Becker  übernommen:  eine junge Kohlmeise, naseweis, neugierig und keineswegs ängstlich. Schön für mich als Fotograf, aber es kann auch für den Jungdachs gefährlich werden, wenn man z.B. eine Miezekatze zu dicht an sich heranlässt....

 

                            Die "Boller-Störche" in Datteln-Hagem

 

Seitdem die Störche zu ihrem alten Nest in Hagem zurückgekommen waren und sogar noch anzunehmen war, dass gebrütet wurde, habe ich regelmäßig das Storchennest besucht. Im April 2024 war nur zu erkennen, dass ständig ein Altstorch dort im Nest saß, aber erst im Mai 2024 war der Bruterfolg ersichtlich. Ein Spaziergänger versicherte mir vor Ort, anfangs wären dort zwei Jungstörche im Nest gewesen. Ich konnte nur noch einen Jungvogel nebst Eltern sehen, immerhin - dem ging es gut, zumal nun zwei Alttiere sich um die Ernährung eines Jungtieres kümmern. (Es kann gut sein, dass ein Jungtier das länger andauernde regnerische und kalte Wetter nicht überlebt hat, das ist Natur, sie gibt und leider - sie nimmt auch....)

 

Der schon etwas größere Jungstorch kann noch nicht fliegen, aber unter Anleitung eines Altvogels werden schon mal die Flügel ausprobiert, denn nur Übung macht den Meister. Und zwischendurch macht der Altvogel dem Jungtier auch vor, wie es gehen könnte.

 

Zwischendurch kam der zweite Altvogel und lieferte Futter ab, dann flog aber auch - es war noch heller Tag - ein Altvogel wieder ab. Ein Elternteil blieb ständig zurück, damit Junior Gesellschaft und Aufsicht hat. Mal sehen, wie es dort in Hagem so mit den Störchen allgemein und mit dem Jungstorch besonders  weitergeht.

 

Die fünf Bilder habe ich alle am 26. Mai aufgenommen. Ich war ca. 45 Minuten vor Ort und wurde von den Störchen glänzend unterhalten.

 

Wir sehen den flugübenden Jungstorch, der Altvogel, der dem Kleinen noch einmal zeigt, wie man die Flügel bewegen muss, wenn man fliegen will, und einen Altvogel, der noch einmal zur Jagd aufbricht.

 

 

Also - Schmetterlinge gab es für mich nicht in rauen Mengen zu sehen. Die üblichen bereits in Vormonaten vorgestellten Verdächtigen waren da, z.B. das Waldbrettspiel, aber besonders zahlreich war keine Art. Wenn ich daran denke, wieviel Tagpfauenaugen ich z. B. im April gesehen habe - und jetzt so gut wie nichts.

 

Zweimal ein Admiral (Vanessa atalanta), beide Male auf dem Rundwanderweg um das NSG Stimberghöhe, da war admiralmäßig im März und April deutlich mehr los. Unser Admiral auf dem Foto hatte kaum „Gebrauchsspuren“ ,war also wahrscheinlich erst kürzlich geschlüpft.

 

Witzig fand ich das Foto von den sich im Flug paarenden Weißlingen. Sie flogen erst an mir vorbei und dann ziemlich rasch um mich herum, also für EINEN Weißling war das Flugobjekt eigentlich zu groß und hatte zu viele Flügel, dann erkannte ich, dass nicht nur manche Vögel, sondern auch Schmetterlinge Sex im Flug haben können...Hoffentlich behalten sie dabei ihre Fressfeinde im Auge und sind nicht zu sehr abgelenkt.

 

Auch Libellen sah ich, aber nur kleinere Arten, immerhin, manche flogen sogar bei uns im eigenen Garten um die kleinen Teiche herum.

 

Es zeigte sich die frühe Adonislibelle ml. (rot), die frühe Adonislibelle mit Partnerin beim Paarungsrad (auch Libellen können bei der Vermehrung fliegen), die blaue Federlibelle flog mir im Horneburger Schlosswald an einem Teich vor die Linse, und die große Pechliibelle war auch Gast oder ständiger Bewohner der Umgebung unseres Gartenteichs.

 

Ullis Entdeckungen im April

 

 

Pflanzen sind schon immer nicht mein Spezialgebiet gewesen, weder Bäume noch Blumen, wenig bis keine Ahnung. Nun habe ich auf meinem Handy eine Pflanzenbestimmungsapp  installiert, und siehe da, ein Bild, eine Frage und in Sekunden erfolgt die Bestimmung.

 

Am Nordrand des NSG Stimberghöhen direkt am Weg stehen unendlich viele grüne Pflanzen, die noch nicht blühen. Also - Foto - Frage . und ruckzuck die Antwort: Roter Fingerhut - hochgiftig, Hände weg und nicht in den Mund nehmen. Blüht im Sommer, Erkennung dann wesentlich einfacher.

 

Aha - die App  funktioniert.

 

Also die nächste Probe am Mollbeckteich in Recklinghausen. Grüne Pflanze mit weißer Blüte, wieder in Massen und natürlich wieder keine Ahnung.  Wie gehabt - Foto - Frage und Antwort - Knoblauchrauke, Blatt nehmen und in der Hand zerreiben, jawoll:  riecht stark nach Knoblauch.

 

Da können auch bis dato unbekannte Pflanzen Interesse erwecken.

 

 Allerweltsvögel?

 

So - mit diesem Beitrag endet für Ulli die Wanderei im April 2024. Wir  beschäftigen uns noch einmal mit Vögeln, die wir zumindest tws. gut kennen (glauben wir jedenfalls). Gleichwohl ist es aber auch immer wieder schön, Vögel, die man schon oft gesehen und gehört hat, mal wieder life zu erleben.

 

So wie eines unserer bekanntesten Singvögel, das Rotkehlchen. Es singt im Garten, im Wald, am Spielplatz, sogar auf dem Friedhof, wo es uns oft bei der Grabpflege regelrecht begleitet. Lockerst Du die Erde, ist das Rotkehlchen wie ein alter Freund zur Stelle und sucht fast auf deinen Händen nach Fressbarem. Hübsch anzusehen und auch schön zu hören, einer unserer häufigsten Singvögel,  äußerst beliebt wegen seiner Zutraulichkeit.

 

Dann noch ein echter Hingucker - und auch als Sänger beliebt: Der Buchfink. Auf der alten Zechenbahntrasse in Speckhorn (OE) hat das Männchen gerufen ("Bin ich nicht ein schöner Feldmarschall?"). So hat der Opa diesen Ruf früher interpretiert. Derweil hat das Weibchen sich um den Nestbau gekümmert. Er macht den Troubadour, sie die Arbeit. Na ja, gibt´s ja nicht nur in der Tierwelt.

 

An dem nördlichen Mollbeckteich in Recklinghausen-Speckhorn traf ich einen alten Bekannten - eine Gebirgsstelze. Etwas größer als die früher häufige Schafstelze. Oben blau, unten gelblich - so lautet etwa eine Kurzbeschreibung. Während aber die Schafstelze eher auf den Feldern heimisch ist, ist die Gebirgsstelze nicht nur im Gebirge unterwegs, sondern auch im Flachland. Stets ist aber auch Wasser, am besten schnellfließend, in der Nähe - gern mit Wasserfall (daher hatte ich auch schon vor Jahren meine erste Begegnung  mit dem hübschen Vogel in der Nähe des Töggingsmühleteichs in Oer-Erkenschwick, und zwar am  Wasserfall des Silvertbachs. Der dortige Fall war früher Zubehör der dortigen Wassermühle.

 

Unsere Gebirgsstelze sah ich  am nördlichen Mollbeckteich, sie saß dort am Zufluss vom oberen in den unteren Teich, also wieder irgendwie ein Wasserfall, und suchte einen im Wasser liegenden Baumstamm nach Nahrung (Insekten) ab.

 

Und zuletzt ein Bild von der jungen Vogelgeneration, zwei Blesshuhnküken. Die Eltern tragen schwarz-weiß am ganzen Federkleid, nur die kleinen Vögelchen sind zwar am Körper schwarz, aber  die  Köpfchen sind rot-gelb. Irgendwie niedlich. Die Kleinen sind im Gebüsch allein, aber Papa und Mama waren in der Nähe und passen auf.

 

 

 

In diesem Beitrag werden Begegnungen (also Bilder) dem entsprechenden Themenkreis zugeordnet. Ich beginne mit einem Insekt, welches ich wegen seiner Schönheit und Eleganz sehr schätze, den Schmetterlingen.

 

Ja - die gab es schon im April - einzelne Arten auch schon in den Vormonaten. Admirale und auch Zitronenfalter fliegen auch schon im Januar, sie sind "fast winterhart".

 

Bei einem Nabuausflug sah und fotografierte ich im NSG Heubachwiesen (hinter Lavesum) einen männlichen Aurorafalter mit weißen Flügeln und orangenen Spitzen. Ein schöner Falter, der auch im Ostvest (zB. Haard Bereich Katenkreuz) relativ häufig vorkommt.

 

Ebenfalls dort lichtete ich ein Tagpfauenauge ab, ein bunter Falter mit rot - orangenen Flügeln und vier großen Augenflecken, die wohl Fressfeinde abschrecken sollen. Er war bis jetzt (dieses Jahr) auch im Ostvest "mein" häufigster bunter Schmetterling.

 

Ein Waldbrettspiel (braun mit gelben Flecken) war in dem NSG Stimberghöhen Haard Oer-Erkenschwick zur Stelle.

 

Und am Brinksknappteich flog mir ein Zitronenfalter vor die Linse. Ein interessanter und robuster Schmetterling, der als Falter überwintert - er hat wohl etwas Glykol im Blut, welches ihm erlaubt, auch im Winter zu fliegen.

 

Es ist natürlich schön und es macht Vieles einfacher, wenn das begehrte Objekt sich relativ nah am Wohnsitz des Beobachters und Fotografen befindet. So habe ich es natürlich begrüßt, als der Landwirt Boller vor einigen Jahren in  Datteln-Hagem nicht nur einen Storchensitz baute, sondern auch ein Storchenpärchen diesen Sitz annahm.

 

So konnte ich mit meiner Ehefrau auch in diesem Jahr die Störche beobachten und fotografieren. Ob es tatsächlich auch dieses Jahr einen Bruterfolg gegeben hat, ist für mich noch unklar, aber ich werde demnächst wieder einmal nachsehen.

 

Ein Storch auf dem Nest ist schön anzusehen. Noch bessere Bilder gibt es allerdings, wenn gegen Abend ein Storch mit Beute zurück zum Nest kommt und die Partner sich mit intensivem Klappern begrüßen.

 

So habe ich ein Bild mit dem anfliegenden Storch geschossen, ein Bild, wo nach der Landung erstmal intensiv geklappert wird und dann natürlich das anschließende "tete a tete " des noch sehr verliebten Storchenpaares. Wobei die NABUS natürlich hoffen, dass es mit dem Nachwuchs geklappt hat...

 

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Ulli Kamp wandert im April 2024 - Heubachwiesen (bei Lavesum)

 

Dieser Spaziergang wird eigentlich regelmäßig von Mitgliedern des NABU Ostvest durchgeführt. In jedem Frühjahr treffen sich die NABUS und fahren zusammen in das Naturschutzgebiet Heubach.

 

Eigentlich ist das Heubach-NSG sehr groß und wird von der Autobahn A 43 hinter der Abfahrt Lavesum-Sythen durchschnitten. Links der Autobahn Richtung Lavesum liegt das Ziel der Ostvest-Nabus. Auf der anderen Seite der Autobahn - zu erreichen über Hausdülmen - liegen viele Teiche, die früher zu einem Teichgut gehörten und auch entsprechend bewirtschaftet wurden. Heute leben dort um und in den Teichen Enten, Gänse, Reiher, Kormorane, Haubentaucher, Zwergtaucher und auch Eisvögel. , die man regelmäßig beobachten kann. Die Autobahn kann von Spaziergängern und Radfahrern überquert werden, wer als Tier fliegen kann, kann innerhalb von wenigen Minuten seinen Platz in den Teichen mit einem Besuch in den Feldern auf der anderen Seite eintauschen. Beide Gebiete sind wassertechnisch gut versorgt, so dass auch Störche (vom Prickingshof wahrscheinlich) dort oft zu sehen sind.

 

Unser Lieblingsvogel in unserem Gebiet dort ist der große Brachvogel, ein mittelgroßer Schreitvogel, der Feuchtgebiete liebt und in den Heubachwiesen so gut wie heimisch ist.

 

Dieses Jahr war der große Brachvogel sehr gut mit seinem trillernden Gesang zu hören, zu sehen war er auch, gute Bilder dieses Jahr leider nein (also nächstes Jahr wieder hin). Graugänse gab es, ein Silberreiher war zu Gast und ein roter Milan baute vor unseren Augen in der Nähe einer Beobachtungshütte seinen Horst. Der aufgenommene Wasserlauf ist der Heubach, der in Richtung Hausdülmen aufgrund etlicher kleinerer und größerer Zuflüsse an Volumen deutlich zunimmt.

 

Ulrich Kamp wandert zum Brinksknappteich

 

Und zwar nicht allein, sondern in Form einer Führung für interessierte Naturfreunde. Federführend war die VHS(Volkshochschule) Oer-Erkenschwick. Bei derartigen Führungen kooperiert der NABU Ostvest beratend mit der VHS und stellt auch einen oder mehrere Mitglieder als Führer.  Bei überschaubarer Gruppengröße reicht oft ein Begleiter, der natürlich etwas sachkundig sein sollte, aus.

 

Ich habe aufgrund der strukturellen Umwandlungen in der Haard explizit im Bereich des NSG Brinksknappteich diesen Rundweg vom Wanderparkplatz St. Johannes am Haardgrenzweg zum Teich und auch zu dem benachbarten  NSG Schwarzer Berg  (liegt ganz in der Nähe des Hauptziels) vorgeschlagen.

 

Und dann waren wir nach vorheriger Anmeldung von 10 Teilnehmer(innen) am 19. April 2024 um 14-- Uhr mit fünf wetterharten Wandersleuten am Treffpunkt. Der Tag  war für eine Wanderung eigentlich nicht so richtig geeignet, es regnete wie aus Eimern vom Tagesbeginn an  bis  kurz vor dem Treffen. Erst da wurden mal die geöffneten Regenschirme (falls vorhanden) geschlossen und vorsichtshalber in der Hand gehalten. Fünf Leute waren da, fünf Leutchen hatten wegen des Dauerregens abgesagt, also wurde die Wanderung dann durchgeführt, wobei ich vorher angesagt habe, dass ich zunächst einmal auf den eigentlich ganz gut begehbaren Hauptwegen (soweit möglich) die Ziele ansteuern würde, es ist nicht so richtig prickelnd, wenn man von Anfang an immer nur durch Matsche und Pfützen marschieren muss.

 

Aber der Plan ging auf. Eine kleine Anzahl von Teilnehmern bedeutet natürlich auch, dass jeder einzelne Teilnehmer mehr mitbekommt von den Erklärungen, die unterwegs durch den Führer an Ort und Stelle erfolgen.

 

Einige Personen hatten den Brinksknappteich vorher noch nie besucht, weil sie ihn nie gefunden haben. Und stellten fest, dass sie aber schon oft ganz nah dran gewesen sind am Ziel ...na ja. Für meine Begriffe von Hinweisschildern ist der Weg dorthin auch absolut nicht gut ausgeschildert, da könnte man wie bei vielen anderen Natursehenswürdigkeiten in der Haard durch den RVR (Regionalverband Ruhr) als Waldeigentümer noch  nachbessern.

 

Entdeckungen im März

 

 

Auch ein bekanntes Ziel mal wieder: Was machen die Bollerstörche in Datteln-Hagem?

 

Tja, sie glänzten durch Abwesenheit, es sei denn, sie lagen beide platt auf dem Bauch im Horst und waren daher unsichtbar. Meine Ehefrau und ich waren der Meinung, beide waren auswärts auf  Nahrungssuche.  Aber es war ein Mäusebussardpärchen in der Nähe. Sie balzten, bis sich eine Rabenkrähe in die Balz einschaltete. Ein Bussard flog  in Richtung Horneburger Schlosswald, Bussard Nr. 2 ließ sich mit der Rabenkrähe auf den üblichen Kurvenkampf ein (wie die tollkühnen Männer in den fliegenden Kisten im Kriegsfilm über die Flieger des ersten Weltkriegs). Und wie immer hatte der Mäusebussard die Krähe an den Hacken und musste zusehen, dass er nicht zerzaust wurde.

 

(Der Mäusebussard ist den Krähen flugtechnisch unterlegen, aber beim Habicht, Wanderfalken oder roten Milan sind die Krähen bei weitem nicht so mutig. Diese Greifvögel können nämlich mitkurven und den Krähen gefährlich werden, und das wissen die Krähen natürlich ... und sind dann vorsichtig).

 

Also dauerte der Kampf so knapp fünf Minuten, einen echten Sieger gab es nicht und so flogen die beiden Kontrahenten in verschiedene Richtungen davon. Der Bussard flog natürlich hinüber zum Schlosswäldchen...

 

Im Nachgang zur Beschreibung des geplanten neuen Rundgangs St. Johannes erfolgen noch weitere Hinweise über Sichtungen, die mir wichtig oder interessant, aber auch merkwürdig erschienen.

 

Die Regenhütte am St. Johannes-Kreuz fand ich sehr positiv. Der Weg wird oft von Radfahrern genutzt, die unterwegs nach Flaesheim, Hamm-Bossendorf, Ahsen usw. sind. Wer von einem Regenguss überrascht wird, kann sich dort unterstellen, wenn er die Hütte kennt und sie in Reichweite liegt. Die Wege sind gut ausgeschildert.

 

Das es mal Leute gab, die in der Haard nach Gold und Silber (allerdings vergeblich) suchten, war mir bis dato unbekannt. Aber das Hinweisschild ist eindeutig (auf dem Weg von Mutter Wehner zum Kreuz usw.

 

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Unklar ist mir aber der Sinn oder Unsinn von Hinweisschildern von Baumarten aus fernen Ländern wie China, Nordamerika und Nordafrika. Sie wurden am Wegrand (Mutter Wehner - St. Johannes) gepflanzt  - warum auch immer - und auch noch beschildert.

 

Exakt diese fremden (invasiven) Baumarten sind vom RVR rund um den Brinksknappteich entnommen und durch einheimische Bäume ersetzt worden. Mir und vielen anderen Besuchern wurde bei einer Führung von RVR-Förstern erklärt, dass diese Arten dort (also in unsere Heimat) nicht hingehören, weil sie einheimischen Arten den Platz wegnehmen.

 

Das habe ich verstanden und akzeptiert. Doch nur ein paar Kilometer weiter in der Haard, also auch in Zuständigkeit des RVR, sollen diese Bäume "verbleiben" und werden dem Besucher auch noch erklärt?

 

Meine Meinung dazu: Was am Brinksknapp nicht gewünscht ist, ist auch unerwünscht zwischen Mutter Wehner und St. Johannes, oder warum sollen dort Bäume aus China und aus dem Atlasgebirge bleiben und unsere Fauna bereichern? Wenn ich mal einen RVR-Förster treffe, werde ich ihn fragen, was diese Unterschiede der Bäume zwischen den Standorten ausmacht...

 

Ein Weg - drei Ziele

 

Die VHS Oer-Erkenschwick kooperiert u. a. auch mit dem NABU Ostvest, wenn es um organisierte Wanderungen in der Natur in Oer-Erkenschwick geht. So war in Oer-Erkenschwick schon eine Gruppe unter NABU-Führung am Brinksknappteich,  an der Scheinzeche in der Haard sowie am Feuerwachturm Farnberg und der Barbara-Kapelle sowie zuletzt im NSG Stimberghöhen. Also alles Ziele in der Haard, tws. im Naturschutzgebiet.

 

Natürlich suchen wir intern immer nach neuen attraktiven Zielen, die man erwandern kann;  möglichst in der Natur, ohne Autoverkehr und  für eine Zeitdauer von ca. 2,5 Stunden.

 

Und da sprach mich ein Ziel an, dass man durchaus zu Fuß gut erreichen kann. Der Ort heißt im Volksmund St. Johannes nach einer dort vorhandenen Statue in einem Häuschen hinter Glas des hlg. Johannes-Nepomuk. Der Charme dieser Wanderung liegt auch darin, dass ganz in der Nähe der Statue vor Jahrhunderten mal ein „Heiliger Baum“  stand, der ein Treffpunkt der "alten Germanen" war, die unsere Heimat damals besiedelten. Dort hielten sie das sg. Marktgericht ab. Es war ein hochrangiger Versammlungsort, der erst im 11. Jahrhundert nach Oer verlegt wurde. Heute steht dort ein großes, markantes Holzkreuz.  Ebenfalls ganz nah beim  Holzkreuz und der Statue besteht heute noch sichtbar ein alter Römerbrunnen aus dem achten Jahrhundert.

 

Alle Ziele sind obendrein beschriftet mit kurzen Erläuterungen für den interessierten Besucher. Also praktisch drei Fliegen  mit einer Klappe (sagt der Volksmund).

 

Kurzum: Versuch macht klug, also von Parkplatz Mutter Wehner ca. 30 Minuten entfernt liegt St. Johannes. Die besuchbaren Sehenswürdigkeiten nebst Erläuterungen habe ich fotografiert - sie sind diesem Bericht beigefügt.  Mich hat der Spaziergang überzeugt, also habe ich der VHS OE den Vorschlag unterbreitet, diese Tour in das Herbst-Winter-Programm aufzunehmen.

 

Nicht nur schön, sondern auch informativ: Ulli wandert mit Gästen über die Stimberghöhen ... 8. März 2024

Ulli im Februar

                                                                  

 

Also - auf die Null-Runden, die ich natürlich aufgrund der Wetterlage auch hatte, habe ich beschreibungsmäßig verzichtet. Wer sich draußen bewegt, ist davon abhängig, dass ihm zB Tiere, die besonders interessant sind und sich fotografieren lassen, begegnen.  Gibt es keine Sichtungen, also auch keine Bilder, gibt es auch keine Zeilen. Davon hatte ich im Februar insgesamt vier erfolglose Runden.

 

Aufzuarbeiten war aber ein Insekt, das ich im Januar 2024 auf dem Stimberg fotografiert hatte. Ich habe dieses Insekt (s. Bild) der Familie der Schwebfliegen zugeordnet, aber ist  diese artenreiche Familie schon im Januar aktiv? Also habe ich NABU-Ostvest-Fachmann Alfons Pennekamp gefragt. Und der hatte Verbindung zu einem Insektenspezialisten. Der bestätigte unsere Annahme, konnte aber die Art aufgrund des Bildes auch nicht genau bestimmen.   (Ein einziges Bild bei mittelprächtigem Licht reicht oft für eine genaue Bestimmung nicht aus. Und für mehr Bilder stellte sich das Insekt leider nicht zur Verfügung).

 

Und: Richtig ist, dass Insekten oft schon bei mildem Winterwetter recht früh unterwegs sind. Bei den Schmetterlingen sollen der Admiral und auch die Zitronenfalter  ganzjährig aktiv sein...Von daher fand ich es gut, dass mir das Insekt bestätigt wurde und ich wohl keine Halluzinationen hatte).

 

Ulrich Kamp 010224

 

 

 Ungewöhnliche Haustiere

 

Am 16.02.2024 war ich mit dem Auto unterwegs . Höhe Silvertbach Kreuzung Holthäuser Str. fiel mir eine merkwürdige Ziegenrasse (dachte ich zunächst) auf, die Exemplare wurden auf einer eingezäunten Wiese am Silvertbach gehalten. Also:  Versuch macht klug,; halten, aussteigen, fotografieren und danach jemanden suchen, der sich u. a. auch mit Haustieren auskennt (also im Zweifelsfall immer Fam. Ulla und Alfons Pennekamp).

 

Alfons bestimmte  die Art als Kamerunschaf, also ursprünglich ein Westafrikaner, aber in Europa eingebürgert (und auch in seiner Nachbarschaft als Haustier gehalten)  und auch als europäische Rasse anerkannt. Wie immer in der Welt waren die Jungtiere -Lämmer natürlich noch hübscher und niedlicher als   die Elterntiere.                                                  

 

Am 25.02.24 besuchte ich das Naturschutzgebiet Silvertbach speziell im Bereich Alt Oer. Dort hält der Landwirt Godde Galloway-Rinder. Diese stammen ursprünglich aus Schottland und sind für die ganzjährige Freilandhaltung geeignet. Ich habe mir die Tiere schon oft angesehen, eigentlich friedliche Tiere. Diesmal hatten aber zwei Exemplare etwas Stress miteinander, kurzes Duell Kopf an Kopf, danach Trennung und friedliches gemeinsames Grasen, als ob nichts gewesen wäre. Der Rest der Grossfamilie hielt sich aus dem Streit heraus.

 

Ulrich Kamp 030324

 

Esseler Bruch - immer einen Spaziergang wert  (26.02.2024)

 

 

Landwirtschaftliche Fläche, zwei Windkrafträder, Wege tws. mit Randbepflanzung, Hecken und einigen kleineren Wäldchen - gleichwohl immer wieder schön. Mäusebussarde kreisen, der Rotmilan ist präsent, Graureiher, Silberreiher, Fasane, Hasen .... abwechslungsreich.

 

Diesmal gab es kreisende Mäusebussarde und unten am Boden in einem abgezäunten Feld (Rinderhaltung) 13 ! Rehe, die tws. im Gras liegen und nur den Kopf herausstrecken. Das Einzelbild eines Rehs stammt von einem Feld am Ende der Sackgasse Rittbörden.

 

In der Nähe dort gibt es einen alten Bussardhorst - und zufällig sah ich dort bei drei Besuchen schon ein Bussardpärchen über dem Waldstück kreisen. Da gibt es vielleicht in einigen Wochen noch mehr zu sehen und zu fotografieren ....

 

Auch Rittbörden - ein Baum voll mit Glanzstaren, ein Gemurmel und Gezwitscher, lebhafte Vögel, beweglich, agil, laut und sie können auch "Verbandsflug“ mit gemeinsamen koordinierten Flugbewegungen.

 

Und obligatorisch: Auch im Esseler Bruch gibt es Wasserflächen auf den Feldern.

 

Hier will ich noch oft den kleinen Spaziergang so zwischendurch zurücklegen...

 

Für Unterhaltung ist fast immer gesorgt.

 

 

 

Besuch bei den "Boller-Störchen“  in Datteln-Hagem am 25.02.2024

 

Auch hier war der Hinweis in der Tagespresse, die Störche wären tws. schon wieder zurück aus dem Winterquartier, ausschlaggebend für meine persönlichen Aktivitäten. Und was liegt für mich als Oer-Erkenschwicker Bürger näher, als den von unserem Haus nächstgelegenen Nistplatz aufzusuchen? Und das ist das Storchennest der Familie Boller in Datteln-Hagem in der Nähe der alten ehemaligen Zechenbahntrasse,

 

Jawoll, schon aus der Entfernung war zu erkennen, dass im Nest ein größerer weißer Vogel Platz genommen hat. Schon brüten oder nur Ruhepause? Also auf dem Feldweg am Rande mehrerer  eingezäunter Pferdeweiden näher ran an das Nest. Und in der Tat, ein Storch sitzt im Nest. Und ganz in der Nähe auf einem Feld unterhalb der alten Zechenbahntrasse  spaziert ein zweiter Storch und stochert auf seinem gemächlichen Weg nach Beute.

 

Ich wollte zwar näher an den jagenden Storch heran, also in Richtung Zechenbahn (die dort vorhandene Brücke wurde abgerissen und soll wohl durch eine neue Brücke ersetzt werden...) führt ein Feldweg, aber dieser Weg war tückisch, und ich war vor ca. 2 Jahren Opfer dieser Tücke, also war ich gewarnt bzw. durch Schaden klug geworden. Der Weg war völlig verschlammt mit großen Pfützen, und diese Pfützen (fast große Teiche, ich sah dort vor einem Jahr Gänse und Enten  schwimmen...)  hatten und haben es buchstäblich in sich. Vor zwei Jahren war ich dort mit meiner Ehefrau spazieren und dieser Weg sollte uns eigentlich  vom Storchensitz unter der alten Zechenbahn hindurch zur Dahlstr.  führen. Meine  Frau suchte sich mit ihren Gummistiefeln (gute Idee!) am Wegesrand einen Weg, ich wollte das Problem einfach umgehen, indem ich mir auf dem Feld einen eigenen Weg suchte. Das war nicht schlau, denn nach drei Metern steckte ich mit meinen Wanderstiefeln bis über die Knöchel im Schlamm, konnte weder vor noch zurück und letztendlich bin ich gestolpert und dann gefallen, Kamera vor dem Bauch. Ich bin dann zurück zum Weg gekrabbelt, habe mich notdürftig gesäubert und dann ging es nur noch rückwärts zum Auto - nochmals notdürftige Reinigung und Schuhwechsel und ab nach Hause.....

 

Und jetzt sah ich wieder die Schlamm- und Wasserlandschaft auf dem Weg und den angrenzenden beiden Feldern.

 

Also Storch hin oder her, das wollte ich mir natürlich nicht noch einmal und jetzt noch sehenden Auges antun. Aber die Störche waren da sehr kooperativ, der Storch aus dem Nest flog zu seinem Partner auf das Feld, beide kamen näher an mich heran und zeigten mir auch noch ihre Fähigkeiten im gemeinsamen Flug.

 

So -  zu den drei Storchenbildern kommen damit noch zwei Bilder von kleineren Seen auf den Feldern  hinzu. Die Landwirte haben natürlich Probleme mit dem Wasser auf ihren Feldern. Wasser ist eigentlich gut und nützlich, aber in der Masse verursacht auch Wasser Probleme bei der Aussaat und auch bei dem Ausbringen von Gülle. Die Störche haben natürlich mit den großen Pfützen kein Problem, sie sind nicht wasserscheu und stochern auch gern mal im Wasser nach Futter.

 

Der Landwirt wurde von der Presse befragt. Er kennt beide Störche, es ist das Pärchen vom letzten Jahr. Jetzt warten natürlich alle menschlichen Nestbesucher darauf, dass sich auch Bruterfolg einstellt. Man wird sehen.

 

 

 

 

 

Mit Uli im Januar 2024 unterwegs

 NABU Ostvest wünscht allen Naturfreunden, einen guten Rutsch usw. gehabt zu haben.

 

Im neuen Jahr besuchte ich mal wieder das NSG Stimberghöhen. Und direkt war das erste Insekt unweit der alten Radarstation zur Stelle, und zwar auf einer Tafel mit Erklärungen. Also für mich eine Fliege mit einem relativ bunten Körper, mal sehen, wer mir helfen kann...Ich habe da schon eine Idee...

 

Dann lief ich " auch mal wieder" die alte Zechenbahntrasse vom Marienstift bis zur neuen Halde in Speckhorn, immer wieder schöne Motive. Ein Bild zeigt den Blick hinter dem Regenrückhaltebecken auf den Kaninchenberg. Dort stand vor Jahrhunderten der Auslug der ehemaligen Burg Oer.

 

Kurze Zeit später bei einem Seitenweg der Zechenbahn zeigte sich dann ein Silberreiher, inzwischen auch bei uns heimisch. Jagt gern mit Graureihern zusammen. Unser Fotomotiv war allein.

 

Der nächste Gang führte in den Esseler Bruch - Rittbörden. Dort sah ich zwar sechs Rehe, aber die Entfernung war für ein schönes Bild zu groß, also Geduld.

 

Dafür ließen sich ein einzelner Graureiher (etwas größer als der Silberreiher) und ein rüttelnder Turmfalke sehen und fotografieren. Fazit:  Auch im Winter gibt es immer noch irgendwo etwas zu sehen...