Vogel des Jahres
Insekt des Jahres
Baum des Jahres……
Boden des Jahres? Ja geht‘s noch?
Ja, den Boden des Jahres gibt es – und im Jahre 2023 ist es der ACKERBODEN
Die Deutsche Bodenkundlichen Gesellschaft, der Bundesverband Boden sowie der Ingenieurtechnische Verband für Altlastenmanagement und Flächenrecycling wählten den Ackerboden als „Boden des Jahres 2023“ aus.
Das aus oben genannten Organisationen bestehende Kuratorium will durch die Wahl des Boden des Jahres auf die Bedeutung unserer Böden für Mensch und Umwelt aufmerksam machen. Und dem Ackerboden kommt eine besondere Bedeutung zu, ernährt er uns doch direkt oder indirekt durch vielfältigen Fruchtanbau, von der Ackerbohne über Erbse, Kartoffel, Spargel bis zur Zwiebel.
Mit der richtigen Bewirtschaftung schützt er vor Hochwasser, sichert Grund- und Trinkwasser, neutralisiert Schadstoffe, bindet Kohlenstoff und erhält die Biodiversität. Ein echter Alleskönner!¹
Und wie behandeln wir ihn? Nicht gut, stiefmütterlich. Auch im Ostvest haben wir große Monokulturen, insbesondere Mais, vor Augen. Wir setzen dem Boden Erosion aus, versetzen ihn mit Pestiziden, entwässern ihn bis zur tiefgründigen Trockenheit – und versiegeln ihn, vernichten ihn schlichtweg.
Einige Zahlen:
> TÄGLICH wurden von 2018-2021 in Deutschland 55 Hektar versiegelt²
> Die Bildung von 1 cm Boden dauert mindestens 100 Jahre
> Ein Hecktar Ackerboden speichert im Durchschnitt über 90 Tonnen Kohlenstoff
Im Ostvest gibt es ebenfalls viele Bauprojekte, die zum Verlust von Ackerboden führen. Aktuelle Beispiele sind der Newpark, der Bau der Bundesstraße B 474n, die angestrebte Erschließung der Dillenburg als Gewerbegebiet und viele viele andere Projekte.
¹ s. auch https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/flyer_bdj_2023_web.pdf, zuletzt aufgerufen 13.04.2023
² Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/daten/umweltindikatoren/indikator-siedlungs-verkehrsflaeche#die-wichtigsten-fakten